Ein Mann mit Liegerad führt die Kidical Mass an, viele Kinder fahren hinterher.
Gute Stimmung auf der Kidical Mass in Höchst, 11.07.21

Aurelia (5 Jahre) lieferte mit dieser Aussage das Motto der ersten Frankfurter Kidical Mass des Jahres. Einen Verkehrsunfall, der sich kurz vor dem Start der Demo nur wenige Meter entfernt am Kreisverkehr der Königsteiner Straße ereignete, nimmt die AG Radverkehr Höchst zum Anlass, um das Thema Verkehrssicherheit in den nächsten Wochen in den Blick der Öffentlichkeit zu bringen. Dazu wird die Arbeitsgruppe jeweils mittwochs zwischen 17:00 und 18:00 Uhr eine gemeinschaftliche Radtour etablieren.

„Zum Abschluss der Fahrraddemo haben wir den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Gelegenheit gegeben, sich ebenfalls mit einem selbst gestalteten Plakat zu Wort zu melden“, sagt Christian Tack von der AG Radverkehr Höchst. „Insbesondere die Belange der Kinder werden bei der Verkehrsplanung kaum berücksichtigt, obwohl sie nach §4c der Hessischen Gemeindeordnung ein Recht auf eine angemessene Beteiligung an den politischen Entscheidungsprozessen haben.“

Ein gemaltes Plakat, mit folgendem Text:
"Die Straßen in Frankfurt finde ich unsicher! Ich wünsche mir, dass weniger Autos fahren. Hier ist alles vollgeparkt und Papa muss mir immer helfen." (Aurelia, 5 Jahre)
Wird von der AG Radverkehr Höchst gehört: Aurelia (5 Jahre) lieferte mit ihrer Aussage das Motto für die erste Kidical Mass im Frankfurter Westen.

Zuletzt verdeutlichte ein Verkehrsunfall, der sich am Tag der Demonstration (Sonntag, 11. Juli 2021) am frühen Nachmittag ereignete, dass das Radfahren im Frankfurter Westen vor allem für die Kinder lebensgefährlich sein kann. Mutmaßlich mit überhöhter Geschwindigkeit hatte ein KFZ-Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Aus Unterliederbach Richtung Kreisverkehr kommend kreuzte das Fahrzeug die Gegenfahrbahn und überquerte auch den dortigen, höhergelegenen Radweg. Verletzt wurde offenbar niemand. Doch die Wucht des Aufpralls genügte, um fünf der massiven Begrenzungspfosten zwischen Geh- und Radweg umzufahren.

Fünf Poller auf einen Streich

Das Höchster Kreisblatt berichtete in seiner Ausgabe vom Montag, den 12. Juli über den Unfall. Demnach habe der Fahrer eines weißen BMW-SUV die Poller und das Auto demoliert und das Fahrzeug musste abgeschleppt werden. Weitere Angaben zum Unfallhergang hat die AG Radverkehr beim Chef vom Dienst der Pressestelle im Polizeipräsidium angefragt, mit Verweis auf die geringe Bedeutung des Unfalls, bei dem lediglich Sachschaden entstanden sei, jedoch keine Auskünfte erhalten.

Um diesen und die vielen anderen Unfälle dennoch stärker ins Bewusstsein der Verkehrteilnehmer:innen zu bringen und auf die insgesamt desolate Lage bei der Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen, wird die AG Radverkehr Höchst in den kommenden Wochen jeweils Mittwochs zwischen 17:00 und 18:00 Uhr eine Radtour durch den Frankfurter Westen etablieren. Die Arbeitsgemeinschaft wird diese Touren und einen zur Plakatwand umgebauten Fahrradanhänger nutzen, um den Verkehrsteilnehmer:innen jede Woche ein anderes Plakat von der Abschlussaktion der Kidical Mass auf den Straßen des Frankfurter Westens zu präsentieren.

Treffpunkt für die Aktion ist der Unfallort, der Kreisverkehr in der Königsteiner Straße. Die AG Radverkehr Höchst lädt alle Bürgerinnen und Bürger, die sich ebenfalls für mehr Sicherheit im Straßenverkehr aussprechen, ein, an den Radtouren teilzunehmen. Die erste Tour startet am Mittwoch, den 21. Juli 2021 um 17:00 Uhr, die nächsten folgen jeden Mittwoch.

Fünf Poller am Straßenrand wurden in Höchst durch einen Autofahrer umgefahren.
Kurz vor dem Start der Demo gab es unweit des Treffpunkts einen Unfall, bei dem ein:e Autofahrer:in fünf Begrenzungspfosten am Dalbergkreisel umgefahren hat.

Über die AG Radverkehr Höchst

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Radverkehr Höchst ist eine bürgerschaftlich organisierte Interessengemeinschaft, die sich für die Belange des Radverkehrs in Höchst und den angrenzenden Stadtteilen im Frankfurter Westen einsetzt. Sie ging aus einer Stadtteilwerkstatt der Stadt Frankfurt im Jahr 2019 hervor. Seither bündelt die AG das Engagement verschiedener Akteur:innen sowie einzelner Bürgerinnen und Bürger: Politische Vertreter:innen aus dem Frankfurter Westen sind in der Arbeitsgemeinschaft ebenso aktiv wie Mitglieder vom ADFC, vom Radentscheid Frankfurt und der Bürgervereinigung Höchster Altstadt. Neben dem Schwerpunktthema Verkehrssicherheit stehen unter anderem auch das neue Höchster Lastenrad, sichere Fahrradstellplätze und Maßnahmen gegen Falschparker:innen auf der Agenda. Die AG ist offen für alle Bürgerinnen und Bürger und freut sich über Anregungen und Unterstützung.